NetzWerkstatt. Integrierte Methodenbegleitung für qualitative Qualifizierungsarbeiten

Die NetzWerkstatt wurde 1999 gegründet und 2003 als Pilotprojekt von der Freien Universität Berlin und der Hans-Böckler-Stiftung mit einer Anschubfinanzierung unterstützt. Sie richtete sich in der Anfangsphase vornehmlich, aber nicht ausschließlich, an Stipendiatinnen und Stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung, wurde dann aber im weiteren Verlauf für alle qualitativ Forschenden geöffnet.

Ziel der NetzWerkstatt war eine standortunabhängige Begleitung von Qualifikationsarbeiten über den gesamten Forschungsprozess. Das Angebot richtete sich fächerübergreifend an Promovend/innen und Diplomand/innen, die im Bereich der qualitativen Sozialforschung arbeiten. Die Zusammenarbeit fand online in festen Arbeitsgruppen und im Plenum statt – mittels Mailinglisten, Chats und Diskussionsforen und unter Nutzung der Lernplattform „Blackboard“.

Methodische Beratung und Unterstützung fanden die Nutzer/innen einerseits innerhalb ihrer eigenen Arbeitsgruppe nach dem Peer-to-Peer-Prinzip, andererseits konnten sie über die NetzWerkstatt-Moderation zusätzliche Beratungsleistungen in Anspruch nehmen. Flankierend und bei Bedarf fanden auch Offline-Treffen statt, die die Gelegenheit zu Beratung, Zusammenarbeit, Austausch und Diskussion boten.

2007 wurde die NetzWerkstatt, gefördert durch das Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin, evaluiert und gemeinsam mit den Nutzenden weiterentwickelt.

Die NetzWerkstatt war an das Institut für Qualitative Forschung angebunden, das weitere Ressourcen bereitstellt, so z.B. die Online-Zeitschrift Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS) und die Mailingliste Qualitative Sozialforschung (QSF-L). Die Unterstützung der NetzWerkstatt wurde zum Juni 2018 eingestellt

Artikel zur NetzWerkstatt:

Bargfrede, Anja; Mey, Günter & Mruck, Katja (2009). Standortunabhängige Forschungsbegleitung. Konzept und Praxis der NetzWerkstatt. In Nicolas Apostolopoulos, Harriet Hoffmann, Veronika Mansmann & Andreas Schwill (Hrsg.), E-Learning 2009. Lernen im digitalen Zeitalter (S.51-60). Münster: Waxmann, http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0111-opus-30148.

Mey, Günter; Ottmar, Kariin & Mruck, Katja (2006). NetzWerkstatt – Pilotprojekt zur Internetbasierten Beratung und Begleitung qualitativer Forschungsarbeiten in den Sozialwissenschaften. In Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Soziale Ungleichheit – Kulturelle Unterschiede. Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München 2004, Teil 2 (S.4794-4805). Frankfurt am Main: Campus, https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-141714.

Moritz, Christine in Zusammenarbeit mit der Leuchtfeuer-Arbeitsgruppe der NetzWerkstatt (2008). Eine „virtuelle Insel für Qual-Frösche“: Erfahrungsbericht einer netzbasierten qualitativen Arbeitsgruppe im Rahmen des NetzWerkstatt-Konzepts. Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research10(1), Art.3, http://dx.doi.org/10.17169/fqs-10.1.1193.

Mruck, Katja & Mey, Günter (1998). Selbstreflexivität und Subjektivität im Auswertungsprozeß biographischer Materialien: zum Konzept einer „Projektwerkstatt qualitativen Arbeitens“ zwischen Colloquium, Supervision und Interpretationsgemeinschaft. In Gerd Jüttemann & Hans Thomae (Hrsg.), Biographische Methoden in den Humanwissenschaften (S.284-306). Weinheim: Beltz, https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-1200.

Ruppel, Paul Sebastian & Mey, Günter (2012). Arbeiten nach dem Peer-to-Peer-Prinzip in einer online-basierten Forschungsumgebung: Die „NetzWerkstatt – Integrierte Methodenbegleitung für qualitative Qualifizierungsarbeiten“. In Franziska Günauer, Anne K. Krüger, Johannes Moes, Torsten Steidten & Claudia Koepernik (Hrsg.), GEW-Handbuch Promovieren mit Perspektive (Materialien aus Hochschule und Forschung, Bd.119, S.293-298). Bielefeld: Bertelsmann.