Film „Auf den Spuren von Martha Muchow“

Dokumentarfilm von Günter Mey und Günter Wallbrecht

„Man muss, um sich mit dem Kinde verständigen zu können, nicht nur wissen, wie das Kind in der Welt lebt, sondern man muss auch wissen, in welcher Welt es lebt.”
(Muchow 1932)

Der Film zeichnet den Forschungsansatz von Martha Muchow nach, die in den 1920/30er Jahren am Hamburger Psychologischen Institut gearbeitet und Kinder im Arbeiterbezirk Barmbek an verschiedenen Orten beobachtet hat. Die Veröffentlichung der Ergebnisse zu „Der Lebensraum des Großstadtkindes“ hat Martha Muchow nicht mehr erlebt, da sie 1933 angesichts der Repressalien durch das Nazi-Regime Suizid beging.

Anhand von Interviews mit Expertinnen und Experten der Sozial- und Geschichtswissenschaft wird nicht nur die Forschungsarbeit, die heute als „Klassiker der Kindheitswissenschaften“ gilt, gewürdigt, sondern auch der Blick auf die Zeit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten gerichtet, die das damalige Psychologische Institut „zerschlugen“.  – Gerahmt werden die Gespräche durch Filmaufnahmen in Hamburg-Barmbek, historisches Material und inszenierte Szenen der damaligen Studie.

Am 17.10.2014 fand im Hamburger Abaton-Kino die Premiere statt, danach folgten weitere Kino-Aufführungen und Präsentationen auf wissenschaftlichen Kongressen in Deutschand, Österreich und Dänemark.

Der Film ist 2016 als DVD (46 min., mit englischen Untertiteln und 37min. Bonusmaterial) im Pabst-Verlag erschienen (ISBN 978-3-95853-157-4 ; 20 EUR). Bestellung per Formular oder per E-Mail: pabst@pabst-publishers.com möglich. Seit April 2021 ist der Film frei zugänglich auf dem YouTube-Kanal des Instituts für Qualitative Forschung (abrufbar über diese Webseite).

„Auf den Spuren von Martha Muchow“ ist eine Filmproduktion, die mit erkennbarer Begeisterung für die Sache gestaltet wurde. Die Darstellung ist ausgewogen, eröffnet neue Aspekte der klassischen Lebensraumstudie von Muchow; in jedem Fall ist sie sehenswert und für Lehrzwecke in Erziehungs-, Sozial- und Geschichtswissenschaften geeignet.“ 
Helmut E. Lück | Rezension socialnet, 3.8.2016

„Auf je eigene Weise handelt es sich bei Film [Auf den Spuren von Martha Muchow] und Herausgeberband [The Life Space of the Urban Child. Perspectives on Martha Muchow’s Classic Study] um gelungene Würdigungen der Barmbeker Studie und ihrer Autorin. Der Film lässt die schriftlichen Darstellungen äußerst lebendig und anschaulich werden und regt dazu an, sich näher mit dem Werk von Martha Muchow zu befassen – und eignet sich hervorragend für die Lehre in der (Entwicklungs-)Psychologie, Erziehungswissenschaft und Kindheitssoziologie.“
Manfred Liebel | DISKURS Kindheits- und Jugendforschun 4/2016, S. 517

„Der vorliegende Film arbeitet mit sämtlich bekannten Inszenierungsformen, die dem dokumentarischen Film heutzutage zur Verfügung stehen […]. Diese unterschiedlichen Bild- und Tonmaterialien werden so am Leben und Werk Martha Muchows ausgerichtet und zusammengeschnitten, dass die unterschiedlichen Materialien scheinbar wechselseitig miteinander ‚ins Gespräch‘ kommen. […] Der Film ist informativ und beleuchtet sämtliche Aspekte des Lebens und Werks einer bedeutenden, durch die Umstände der Zeit jedoch tragisch in Vergessenheit geratenen Kindheitsforscherin.“
Carsten Heinze | Zeitschrift für Qualitative Forschung, 18(1), S. 162, 164

„Günter Mey und Günter Wallbrecht ist gelungen, interessante Einblicke in die Forschungsmethoden Martha Muchows zu geben und die Lebensraumstudie auch für Studierende zugänglich zu machen. Der Wechsel zwischen historischen und gegenwärtigen Fragen der Kindheitsforschung, aber auch die Darstellung und Diskussion empirischer Forschungsmethoden regt dazu an, sich intensiv mit dem Leben und Werk Martha Muchows […] zu beschäftigen. Gleichzeitig ermutigt der Film, sich selbst mit eigenen Forschungsfragen in die Welt des Kindes zu begeben und zu dem Versuch weitere Fragen über empirische Forschungsmethoden zu beantworten: Ein gelungener und sehenswerter Film, der in jedes sozial- und kindheitspädagogische Studium gehört.
Diana Franke-Meyer | Zeitschrift für Sozialpädagogik 2/2018, S. 210

„Eine soziologische Geschichte filmisch zu erzählen bedeutet vornehmlich, filmsprachliche, dramaturgische Mittel zu finden, um die Geschichte zu visualisieren. MEY und WALLBRECHT haben sich neben den Talking Heads und geschickt eingesetztem historischen Material auch für ein schauspielerisches Element entschieden. Damit gehen sie entschieden eigene Wege. […] Berührend sind die Lesungen der Schauspielerin in der Rolle von Martha MUCHOW, etwa wenn sie über die Liebe des Kindes zu seinem Stadtteil erzählt. Plastisch, fast literarisch, wird man in die Stadt der 1930er-Jahre in Deutschland mitgenommen und erhält in dieser visuellen Ästhetisierung ein dichtes Bild.[…] MEY und WALLBRECHT haben diesen poetischen Sprachstil MUCHOWs ins Visuelle übersetzt. Man könnte es alltagssprachlich vielleicht so formulieren: Die Poesie MUCHOWs wird auch filmisch wiedergegeben. Dieser Eindruck ist Ergebnis einer starken Regieleistung der zwei Filmemacher. […] Gerade weil es so wenig Vorbilder für den sozialwissenschaftlichen Film gibt, ist jedes einzelne Werk – und somit auch diese Arbeit – eine Pionierleistung, die für kommende sozialwissenschaftliche Filmemacher/innen Blickwinkel (im wahrsten Sinne des Wortes) eröffnet.“
Katharina Miko-Schefzig | Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 20(39), Art 30

Der Film ist ein Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal, dem Institut für Qualitative Forschung/Internationale Akademie Berlin und ww-media Hamburg. Gefördert wurde der Film von der Martha-Muchow-Stiftung, der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, dem Kompetenzzentrum Frühe Bildung der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Sparda-Bank Hamburg.

Über Martha Muchow

In dem Film „Auf den Spuren von Martha Muchow“ wird insbesondere die Studie „Der Lebensraum des Großstadtkindes“ aufgegriffen, an der Martha Muchow in ihren letzten Lebensjahren gearbeitet hat. Martha Muchow begann ihr Studium 1919 und war seit 1920 an dem Hamburger Psychologischen Institut bei William Stern beschäftigt; zunächst nach der Freistellung vom Schuldienst als „wissenschaftliche Hilfsarbeiterin“ und ab 1930 als Akademische Rätin. Nach ihrer Disseration – Muchow war die erste Frau, die 1923 an der Hamburger Universität promoviert hat – arbeitete sie an diversen Projekten mit, die sich allesamt Fragen der Kinder- und Jugendpsychologie sowie der frühkindlichen Erziehung widmeten. 

An der Universität war sie u.a. für die Einführung eines sozialpädagogischen Praktikums für Lehramtstudierende zuständig und leitete auch die psychologischen Praktika, in deren Rahmen sie Ende der 1920er Jahre gemeinsam mit Studierenden die Vorarbeiten zu ihrer Studie „Der Lebensraum des Großstadtkindes“ begann. Die Fertigstellung dieser Forschungsarbeit erlebte sie nicht mehr. Nach dem am 7. April 1933 inkraftgetretenem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“  (in deren Folge auch Stern als „jüdischer“ Professor fristlos seines Amtes enthoben wurde und Vorlesungs- und Zutrittsverbot zur Universität erhielt) musste Martha Muchow trotz massiver Diffamierungen und Anfeindungen als „einzige Arierin“ die Abwicklung des Instituts übernehmen. Zwei Tage nach der verwaltungsmäßigen Übergabe an den neuen Leiter, einem bekennenden Nationalsozialisten und der Rückversetzung in den Schuldienst, unternahm Martha Muchow einen Selbstmordversuch, dem sie am 29.9.1933 erlag.

Ihre unabgeschlossene Arbeit „Der Lebensraum des Großstadtkindes“ wurde 1935 von ihrem jüngeren Bruder Hans Heinrich Muchow veröffentlicht, „verschwand“ dann aber sehr schnell. Erst ein 1978 von Jürgen Zinnecker herausgegebenes Reprint verschaffte der Studie Bekanntheit und breitere wissenschaftliche Resonanz. Heute liegt nicht nur eine neu edtierte Auflage der Studie vor (2012 herausgegeben von Imbke Behnken und Michael-Sebastian Honig), sondern auch eine englische Ausgabe (2015 editiert von Günter Mey und Hartmut Günther).

Die Studie „Der Lebensraum des Großstadtkindes“ gilt heute als „Pionierarbeit der Kindheitswissenschaften“ nicht zuletzt aufgrund eines grundlegend veränderten Forschungsansatzes. Im Mittelpunkt stand wie Kinder die sie umgebende Welt sehen, interpretieren und leben. Muchow hat hierbei drei wesentliche Revisionen gegenüber den bisdahin vorherrschenden Ansätzen vorgenommen: Zunächst zeichnet die Arbeit ein verändertes Subjektverständnis aus, das – in der heutigen Sprache – „Kinder als Akteure“ betrachtet. Damit einhergehend wurde für ein verändertes methodisches Vorgehen plädiert, das neben den Einsatz offener Verfahren (Beobachtungen, Karthografie, Aufsätze) dem Vorhandensein unterschiedlicher Perspektiven Rechnung tragen sollte und bei dem Muchow auf der Differenz zwischen Forschenden- und Kind-Perspektive insistierte und damit das praktizierte, was heute als „qualitative Sozialforschung“ bezeichnet wird. Drittens wurde der Anspruch formuliert, über eine Allgemeine (Entwicklungs-) Psychologie hinaus die konkreten „Weltbereiche“ der handelnden Subjekte einzubeziehen und damit einer lebensweltlichen Perspektive Rechnung getragen.  

Literatur

  • Faulstich-Wieland, Hannelore & Faulstich, Peter (2012). Lebenswege und Lernräume. Martha Muchow: Leben, Werk und Weiterwirken. Weinheim: Beltz Juvventa.
  • Fries, Mauri (1996). Mütterlichkeit und Kinderseele. Zum Zusammenhang von Sozialpädagogik, bürgerlicher Frauenbewegung und Kinderpsychologie zwischen 1899 und 1933 – eine Beitrag zur Würdigung Martha Muchows. Frankfurt/M.: Lang.
  • Mey, Günter (2001). Auf den Spuren von Martha Muchow. Psychologie und Geschichte, Heft 9 (1-2). 107–122. [open access verfügbar]
  • Mey, Günter (2012). Auf den Pfaden von Martha Muchow. In Martha Muchow & Hans Heinrich Muchow, Der Lebensraum des Großstadtkindes (Neuausgabe herausgegeben von Imbke Behnken & Michael-Sebastian Honig, S.179-192). Weinheim: Beltz Juventa.
  • Mey, Günter (2013). „Der Lebensraum des Großstadtkindes“. Eine Pionierarbeit zu Forschung von kindlichen Lebenswelten. In Kristin Westphal & Benjamin Jörissen (Hrsg.), Vom Straßenkind zum Medienkind. Raum- und Medienforschung im 21. Jahrhundert (S.22-38). Weinheim: Beltz Juventa.
  • Mey, Günter (2015). Muchow’s Methodological Heritage: Pioneering Qualitative Research. In Günter Mey & Hartmut Günther (Hrsg.), The Life Space of the Urban Child. Perspectives on Martha Muchow’s Classic Study (S.235-249). Brunswick: Transaction Publisher.
  • Mey, Günter (2016). Martha Muchow’s Research on Children’s Life Space–A classic study on childhood in the light of the present. In Florian Esser, Meike Baader, Tanja Betz & Beatrice Hungerland (Hrsg.), Reconceptualising Agency and Childhood: New Perspectives in Childhood Studies (S.150-164). London: Routledge.
  • Mey, Günter (2017). In Memoriam: Martha Muchow (1892-1933). Report Psychologie, 42(11/12), 456-457.
  • Mey, Günter (2018). Martha Muchow & Hans Heinrich Muchow: Der Lebensraum des Großstadtkindes (1935). In Helmut E. Lück, Rudolf Miller & Gabriela Sewz (Hrsg.), Klassiker der Psychologie. Die bedeutenden Werke: Entstehung, Inhalt und Wirkung (2. überarbeite und erweiterte Auflage, S.176-186). Stuttgart: Kohlhammer.
  • Mey, Günter & Günther, Hartmut (Hrsg.) (2015). The Life Space of the Urban Child. Perspectives on Martha Muchow’s Classic Study: Brunswick: Transaction. [Buchinformation]
  • Miller, Rudolf (1999). Martha Muchow. In Helmut E. Lück & Rudolf Miller (Hrsg.), Illustrierte Geschichte der Psychologie (2., korr. Auflage, S.191-193). München: Beltz.
  • Miller, Rudolf (2011). Martha Muchow: Die Entwicklung der Lebenswelt des Kindes. In Sibylle Volkmann-Rauer & Helmut E. Lück (Hrsg.), Bedeutende Psychologinnen (2., überarb. Auflage, S.141-152). Wiesbaden: VS.
  • Muchow, Martha & Muchow, Hans Heinrich (1998). Der Lebensraum des Großstadtkindes (Neuausgabe herausgegeben von Jürgen Zinnecker). Weinheim: Juventa
  • Muchow, Martha & Muchow, Hans Heinrich (2012). Der Lebensraum des Großstadtkindes (Neuausgabe herausgegeben von Imbke Behnken & Michael-Sebastian Honig). Weinheim: Beltz Juventa.

Hinweis:

Das Radio-Feature „Pionierin der Kindheitsforschung: Martha Muchow“ (von Daniela Remus)  – ausgestrahlt am 21. März 2016 im BR-Radio – würdigt Martha Muchow und skizziert ihre Forschungsarbeiten. Interviewauszüge u.a. von Hannelore Faulstich-Wieland, Günter Mey und Rainer Nicolaysen. [Der Podacst und das dazugehörige Manuskript sind leider nicht mehr online verfügbar.]

Projektinformation

Die Arbeiten zu dem Film „Auf den Spuren von Martha Muchow“ wurden im Herbst 2012 aufgenommen. Begonnen wurde mit ersten Interviews in Hamburg, es folgten Interviews in Berlin und Hamburg im Frühjahr 2013 und im Sommer 2013 in Frankfurt/Main. Die Etappen sollten helfen, sukzessive zentrale Themenstränge für den Film verfolgen und aufbereiten zu können.

Das erste Interview wurde mit Hannelore Faulstich-Wieland, Mitautorin des 2012 erschienenen Band zu Leben und Werk von Martha Muchow, geführt, um einen umfassenden Überblick über die Biografie und das Wirken von Muchow zu erhalten. Es schloß sich ein Gespräch mit Gertrud Beck-Schlegel, Gründerin und erste Vorsitzende der Martha-Muchow-Stiftung, an, in dem diese Themen weiter vertieft wurden. Rudolf Miller, u.a. Herausgeber der „Illustrieten Geschichte der Psychologie“ ordnete den Stellenwert Muchows für die Psychologie ein. Die Bedeutung von Muchow für die „Neue Kindheitsforschung“ war Themenschwerpunkt des Interviews mit Beatrice Hungerland, zu dem Zeitpunkt war sie im Vorstand der DGS-Sektion „Kindheitssoziologie“. Mauri Fries, die ihre Dissertation über Martha Muchow schrieb, wurde insbesondere zu der Relevanz Muchows in der Frühpädagogik befragt. In den Interviews mit Rainer Nicolaysen und Eckart Krause von der Hamburger „Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte“ standen die Geschichte des Psychologischen Instituts vor/während und nach dem Nationalsozialismus im Mittelpunkt. Abgeschlossen wurden die Befragungen durch Gespräche mit Kristin Westpahl, die zu dem lebensweltlichen Forschungsansatz arbeitet, Gerold Scholz aus dem Vorstand der Martha Muchow-Stiftung und Imbke Behnken, Mitherausgeberin der deutschen Ausgabe von „Der Lebensraum des Großstadtkindes“ und die als Partnerin und Mitarbeiterin von Jürgen Zinnecker sich insbesondere zur Wiederentdeckung der Studie in den 1970er Jahren und zur damaligen Kindheitsforschung äußerte.

Ab Frühjahr 2013 wurden von allen Interviews Transkripte für die Auswertung und dem Filmschnitt erstellt. Im Herbst 2013 wurden vor allem Außenaufnahmen mit den Interviewten in Hamburg gedreht; Aufnahmen mit Sprecher/Schauspielerinnen (Simone Fulir, Tammy Girke, Maik Rogge) fanden im Frühjahr 2014 in Stendal und Hamburg statt. Zusätzliche Außenaufnahmen und Recherche von Dokumenten/Bildmaterial wurden laufend geleistet.

Parallel zu den Forschungs-Recherche-Etappen gestaltete sich die Finanzierung: Die Initialförderung erfolgte durch die Martha-Muchow-Stiftung im Januar 2013, im Frühjahr 2013 stellte die Hamburgische Wissenschaftlichen Stiftung sowie im Sommer 2013 die Sparda Bank Hamburg e.G. und das Kompetenzzentrum Frühe Bildung der Hochschule Magdeburg-Stendal Mittel zu Verfügung.

Der Film hatte am 17. Oktober 2014 Premiere im Abaton-Kino, Hamburg. Das Kino liegt nur 50 Meter entfernt von dem ehemaligen Psychologischen Institut (dem sog. „Pferdestall“), in dem Martha Muchow ab 1929 bis zu ihrem Tod 1933 arbeitete. Im Abaton-Kino wurde der Film zudem noch in zwei Matineen gezeigt. Es folgten 2014 und 2015 Kinoaufführungen in Magdeburg, Frankfurt/M., Aalborg/DK, Salzburg/A und Köln sowie Kongresspräsentationen auf den Tagungen der „AG Historische Sozialpädagogik/Soziale Arbeit“ (3/2015), einem Symposium in Koblenz (5/2016), einer Veranstaltung im Iwalewahaus Bayreuth (6/2015), der gemeinsamen Tagung der „Gesellschaft für Kulturpsychololgie“ und „Fachgruppe Geschichte der Psychologie“ (9/2015), der Konferenz der „Sektion Kindheitssoziologie“ (9/2015) sowie der Tagung der DGfE-Sektion „Pädagogische Anthropologie“ (10/2015). Nach einer längeren Aufführungspause lief der Film 2016 im Uppstall-Kino Stendal und 2019 wurde er an der Sigmund-Freud-PrivatUniversität Wien gezeigt.

Das Filmprojekt ist eingebettet in einem Forschungszusammenhang, der sich der Studie von Martha Muchow widmete. Dazu wurde Anfang 2012 die Fachtagung „‚Der Lebensraum des Großstadtkindes‘ von Martha Muchow: Kindheitsforschung von Gestern zu Heute“ konzipiert, die dann mit Förderung der Thyssen-Stiftung unter Beteiligung führender Kindheitsforschenden im Oktober 2012 an der Hochschule Magdeburg-Stendal ausgerichtet wurde. Die Beiträge dieser Tagung ergänzt um weiter eingeladene Texte sowie die englische Übersetzung der Studie „Der Lebensraum des Großstadtkindes“ bilden den Korpus für den Band „The Life Space of the Urban Child. Perspectives on Martha Muchow’s Classic Study„, der 2015 im Verlag Transaction Publishers erschienen ist.

Siehe auch das Interview „Nach 80 Jahren ‚auf den Spuren von Martha Muchow“ [PDF]

Trailer

Trailer zum Film „Auf den Spuren von Martha Muchow“

Auf den Spuren von Martha Muchow (46min), Regie: Günter Mey, Günter Wallbrecht (2016)
In Search of Martha Muchow (Orginal with subtitles, 46min), directed by Günter Mey, Günter Wallbrecht (2016)

DVD

Die DVD enthält neben dem Film „Auf den Spuren von Martha Muchow“ (46min.) eine Version mit englischen Untertiteln und mit 37min. Bonus-Material.
Die DVD ist im Pabst-Verlag erschienen und kostet 20 EUR. Bestellung per Formularoder per E-Mail: pabst@pabst-publishers.com

Inhalt

  • „Auf den Spuren von Martha Muchow“ (46min; Farbe, s/w; Stereo HD)
  • „In Search of Martha Muchow“ (46min, color, b/w; stereo HD, english subtitles)
  • Bonus-Material

Martha Muchow
− Mauri Fries: Muchows Arbeitsstil (2:39)
− Hannelore Faulstich-Wieland: Muchows Theorienorientierung und Praxisrelevanz (2:14)
− Imbke Behnken: Wiederentdeckung der Muchow-Studie durch Jürgen Zinnecker  (4:46)

Psychologie im 20. Jahrhundert
− Eckart Krause: Psychologie in Hamburg vor 1933 (3:23)
− Rainer Nicolaysen: Psychologie in Hamburg nach 1945 (4:39)
− Rudolf Miller: Psychologie im Spannungsfeld von Natur- und Geisteswissenschaft  (2:13)

Kindheitsforschung
− Imbke Behnken: Kindheitsforschung in den 1970ern (2:37)
− Beatrice Hungerland: Neue Kindheitsforschung (1:56)

Lebensraum und Lebenswelt
− Rudolf Miller: Lewin-Film und Muchow-Studie (9:09)
− Kristin Westphal: Phänomenologie und Lebensraum (4:00)

Zusätzliches Bonus-Material findet sich auf dieser Website

Bonus-Material

Zusätzlich zu dem auf der DVD „Auf den Spuren von Martha Muchow“ produziertes Bonus-Material sind hier folgende Beiträge als Video abrufbar:

Rainer Nicolaysen: Stern und Hamburger Laboratorium (4:25)

Rainer Nicolaysen: Universität Hambug nach 1945 (4:40)
Gerold Scholz: Kindheitsforschung in den 1970ern (2:41)
Gerold Scholz: Beobachtung und die Perspektive der Kinder (2:04)
Gerold Scholz: Kinder und Dingwelt (1:31)
Gertrud Beck-Schlegel: Dichte Beschreibung sinnlicher Wahrnehmung (2:00)
Hannelore Faulstich-Wieland: Geschlechtsspezifik und Lebensraum (1:59)
Hannelore Faulstich-Wieland: Bildung und soziale Frage – Inklusion/Exklusion (1:56)

Sollten Sie die Reiter des Accordions nicht öffnen können, finden Sie die Videos entweder unter dieser YouTube-Playlist oder auch auf folgenden Seiten:

Filmplakate

Für den Film wurden zwei Plakatvarianten angefertigt. Entwurf und Gestaltung: Carsten Boek


Filmautoren

Günter Mey

Professor für Entwicklungspsychologie an der Hochschule Magdeburg-Stendal; zudem Leitung des Institut für Qualitative Forschung/Internationale Akademie Berlin und Privatdozent an der Universität Bayreuth/Kulturwissenschaftliche Falkulät.

Arbeitsschwerpunkte: Qualitative Forschung, Performative Sozialwissenschaft, Kindheits- und Jugendkulturforschung sowie Transgenerationalität.

Forschungspreis 2015 der Hochschule Magdeburg-Stendal für seine Arbeiten zu „Lebensweltliche Perspektiven zu Kindheit und Jugend: Beiträge zur qualitativen Forschung und performativen Sozialwissenschaft“

Publikationen u.a. „The Life Space of the Urban Child. Perspectives on Matha Muchow’s Classic Study“ (2015; gemeinsam mit Hartmut Günther) ; „Von Generation zu Generation“ (2015), „Gesellschaftsverständnis. Entwicklungspsychologische Perspektiven“ (2014; gemeinsam mit Carlos Kölbl); „Jugend/Kulturen“ (2011); „Qualitative Forschung: Analysen und Diskussionen“ (2014; gemeinsam mit Katja Mruck); „Grounded Theory Reader“ (2011; gemeinsam mit Katja Mruck), Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie“ (2010; gemeinsam mit Katja Mruck, 2. erweiterte Auflage in zwei Bänden, 2020), „Handbuch Qualitative Entwicklungspsychologie“ (2005); filmische Arbeiten zu Jugendkulturen („Meller 88“ Videodokumentarfilm, gemeinsam mit Rainer Bellenbaum, 1987; „Hyde Park“ Videodokumentarfilm, gemeinsam mit Günter Wallbrecht 1988); Ausstellungen („Jugendkultur in Stendal: 1950-1990“, 2018 sowie „Skulpturale Collagen“ zu „Heimat“ 2014 und „Angst(frei)“ 2011 [beide in Kooperation mit dem Theater der Altmark], „Jung & Alt. Perspektiven im städtischen Raum“, 2001) 

Kontakt: Hochschule Magdeburg-Stendal, Angewandte Humanwissenschaften, Osterburger Str. 25, D-35976 Hansestadt Stendal; E-Mail: guenter.mey@h2.de / weitere Informationen: Website Hochschule Magdeburg-Stendal


Günter Wallbrecht

Filmautor, Kameramann und Produzent von Dokumentationen und Reportagen im In- und Ausland u.a. für Arte, WDR, NDR, 3sat und ZDF; Dozent an der Akademie für Publizistik Hamburg. Studium (M.A.) der Kultur- und Literaturwissenschaften an der Universität Bremen.

Arbeitsschwerpunkte: Gesellschaft, Geschichte, Kultur und Musik.  

Filmografie: https://www.ww-media.eu/filme/

Diverse Preise und Auszeichungen, u.a. Journalistenpreis des Deutschten Kulturrates und Schallplattenpreise für DVD-Filme. 

Kontakt: g.wallbrecht@ww-media.eu/ weitere Informationen: https://ww-media.eu

Credits

Der Film entstand als Gemeinschaftsprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal/Angewandte Humanwissenschaften, dem Institut für Qualitative Forschung/Internationale Akademie Berlin und ww-media Hamburg.

Förderung

Mitwirkende


Dank auch an die unterstützenden Institutionen: FernUniversität HagenGeschichtswerkstatt Barmbek, Hamburger Meile/ECE Projekt-management, Martha Muchow Bibliothek HamburgTheater der Altmark

Resonanz

Medien/Presse